Kategorie: Literally

playing with words

bei die Fische

Bei manchen Redensarten hoffe ich, dass keiner sie zu ernst nimmt und am Ende noch in die Tat umsetzt. Wenn doch, könnte es ungefähr so aussehen und vielleicht sogar irgendwie mit dem ungewöhnlichen Namen einer us-amerikanischen Margarine zusammenhängen. Da heißt es allerdings: I Can’t believe it’s not Butter.

So ein Pfund Butter könnte theoretisch auch versehentlich im Wasser landen, schließlich geht die Badesaison am See wieder los und ist mit sehr viel Picknick und Grillwürstchen verbunden. Ich vermute allerdings, dass die Starnberger Fische so schnell nichts mehr überrascht. Wer weiß, was da noch so alles ins Wasser fällt oder ganz bewusst versenkt wird.


Anmerkung der Redaktion: Keine Werbung, nur das, was daraus entsteht (der Effekt markanter Markennamen auf mein Gedächtnis inkl. der wildesten Assoziationen)

Vollblut-Profi

Ein Rennpferd sollte man nicht auf Trab bringen – man hält es nur auf.

mck

So jedenfalls mein Fazit zu einem (irgendeinem längst vergessenen) Meeting Call. Wenn die Worte noch so motivierend sind – diejenigen, die längst zur Tat geschritten sind, müssen sie nicht mehr überzeugen und werden sie auch nicht mehr erreichen. So eine Aufbruchstimmung stellt sich eben nicht bei allen zur exakt gleichen Zeit ein.


Anmerkung der Redaktion: ein Galopp-Rennpferd natürlich, ein Trab-Rennpferd auf Trab bringen zu wollen, macht erst recht keinen Sinn, das können die ganz gut alleine.

Wie man ein X zum U macht

Ein Euperten-Tutorial für Anfänger

  1. Von dem X die Hälfte weglassen – am besten die untere
  2. Einiges umdrehen
  3. Etwas zurechtbiegen
  4. und abrunden – an den entscheidenden Stellen
  5. stützende Argumente finden
  6. diese passend zurechtstutzen – sachte! evtl. auch nur daran feilen
  7. ggf. – nur falls nötig! – am Ende noch etwas gerade stellen.

In der Regel reichen bereits die Schritte 1 bis 4, um zu überzeugen. Wichtig für „Euperten“: Bei jedem Schritt aufpassen. Zu viel kann den gegengesetzten Effekt haben und schlimmstenfalls richtig verstanden werden, also doch als echte Expertenmeinung aufgefasst werden.

(Den feinen Unterschied habe ich auch gerade erst entdeckt, und zwar neulich, so.)


xoxo, die Redaktion

Kann das alles sein?

Alles gut, alles klar, alles OK, alles wird gut

Damit ist doch nun wirklich alles gesagt, oder etwa nicht?

Erstaunlich dabei, ist die Erfolgskurve, die in diesen Standard-Antworten, gefälligen Textbausteinen und Reaktion auf alle Gelegenheiten zu verzeichnen ist: Es geht uns offenkundig besser denn je.

2020 ist alles gut. Die idealistischen Worte sind in aller Munde, könnten geradezu euphorisch gemeint sein, klingen aber in Wahrheit oft nur: beschwichtigend. Beruhigt mich das also? Nein, ganz und gar nicht.

Alles wird gut. Das ist der (immerhin ganze) Satz, den ich zuletzt im Ohr. Ähnlich optimistisch anmutend, und auch das wollte ich nie so recht glauben. Der Idealismus Trend war jedenfalls eindeutig erkennbar.

Alles OK. Damals eindeutig eine eher realistische Einschätzung. Aber wer weiß, vielleicht auch das schon optimistisch. OK ist doch in Ordnung, was will man mehr? Man war eben realistisch-optimistisch. Und konnte gar nicht falsch liegen oder gar unglaubhaft wirken. Nicht mal auf mich.

Alles klar. Was immer es war, ob gut oder mäßig, zumindest eindeutig sollte es sein. Alles. Eine fast wertfreie Äußerung ohne jegliche Zukunftsambitionen. Hier und jetzt ist alles klar. Immerhin. Das würde ich mir heute durchaus wieder wünschen…


Anmerkung der Redaktion: und das wo in diesem Jahr, 2020, nun wirklich wirklich nicht ALLES gut ist, sondern eher alles andere als gut.

Aufgeflogen

„Ich habe da noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen“ – Nicht, dass mich so eine Anmerkung völlig aus der Ruhe bringen würde, allerdings löst sie auch nicht gerade Begeisterung bei mir aus. In diesem Momenten wäre ich gerne ein Fuchs – für den wäre das bestimmt ein großes Fest. Und dessen Kompetenz im Umgang mit flattrigen Angelegenheiten könnte ich auch gut brauchen.

in der Zwischenzeit

Zeit ist für mich ausgesprochen relativ, und dass obwohl sie das einzig Unverhandelbare immer und immer Gleichlaufende für uns ist.

Wieviel Zeit wohl zwischen früher (als alles besser war) und heute liegt (heute nicht, das verschieben wir gleich mal), zwischen jetzt (dem von jetzt oder nie) und morgen (aber wirklich) oder später (ist ja besser als nie) im Vergleich zu (eigentlich) zu spät und dann doch in Wahrheit nie zu spät?? Habe ich noch nicht herausgefunden, aber einen vergnüglichen Zeitstrahl daraus gemacht. Der ist so ernst gemeint, wie jede andere Timeline, Terminplanung und Zeitvorgabe, die dann doch nicht eingehalten werden kann.